SCHREINERBRUCH

Besitzer: Franz Saxinger (Schreiner Franz) aus Schröck, Fa. Merckenschlager.
Betreiber Fa. Merckenschlager von 1927 bis 1930
Anzahl der Beschäftigten: bis zu 50 im Eckmühl- und Schreinerbruch
 
Fa. Merckenschlager ab 1934 ein Jahr
Fa. Kusser  von 1950   bis 1956 mit bis zu 30 Beschäftigten
 
Fritz Höpfl, Anton Rosenberger und Josef Eder im Unterakkord der Fa. Kusser  von 1956 bis 1966 mit 8 bis 10 Beschäftigten
Lage des Bruchs: in der Nähe der Eckmühle an der Stelle der heutigen Reithalle
Flurnummer:
Technische Ausstattung: Gleisanlage, Kran, Gleisanlage, Kran mit elektrischem Antrieb, Kompressorstation, Hauhütten und Pulvermagazin, Schmiede in einer Holzhütte
Betriebsleiter: Josef Breitenfellner
Polier: Otto Resch
Johann Pilsl (Schuster Hansl)
Otto Anetzberger (Bowanger Otto)
Produktion von: "Wasserratzen" für Wasserkraftwerke (z.B. Tauern), Rand- und Pflasterstein, freitragende Treppen usw
Beschaffenheit des Granits: blau, mittelkörnig

Um 1927 eröffnete Paul Merckenschlager den unter dem Eckmühlbruch liegenden Schreinerbruch. Dazu tauschte er mit Franz Saxinger (Schreiner) einen Acker (heute Obstgarten des Anwesens Kusser) gegen den Wiesenstreifen entlang des Staffelbaches bis zur Brücke (Beim ehemaligen Sägewerk Bauer). Dieses Gelände war als Abraumplatz wichtig. Hier verlief auch die Zufahrt zum Bruch. Die Fahrt nach der Brücke bis vor zu Straße gehörte dem Eckmüller, der für die Benutzung zum Transport der Steine eine Entschädigung verlangte. Bis zu fünfzig Arbeiter waren zu Spitzenzeiten in beiden Betrieben (Eckmühlbruch) beschäftigt. Neben Rand- und Pflastersteinen stellten sie Wasserbausteine für den Bau des Tauernkraftwerks her.
1931, für die Wirtschaft bereits eine schwierige Zeit, geriet die Firma in finanzielle Not und musste später Konkurs anmelden. Unter einer von seiner Frau neugegründeten Firma wurde ab 1934 unter dem Betriebsleiter Josef Breitenfellner weitergearbeitet. Die Weltwirtschaftskrise beendete den weiteren Abbau. Der mittlerweile tiefe Kessel lief voll Wasser.
1937 übernahm die Fa. Kusser die Steinbrüche samt Belegschaft und führte den Schreinerbruch betrieblich. Der Eckmühlbruch war bereits so tief und an der Sohle eng, dass ohne größere Investitionen kein Rohmaterial mehr zu gewinnen war. Außerdem stand auch kein Platz für den Abraum zur Verfügung. Die Schmiede, das Kesselhaus und die Kantine blieben oben. Der Eckmüllner wurde für die Benutzung der Fahrt pauschal entgolten, weil zu den unterschiedlichsten Zeiten auch nachts die Rand- und Pflastersteine zum Bahnhof transportiert wurden.
1938 trat Fritz Höpfl jun. als Schmied in den Eckmühlbruch ein, in dem sein Vater bereits als Schmied gearbeitet hatte. Er erinnert sich, dass er ab Juli 1938 im Kusserbruch in Bauzing eingesetzt wurde, wo ein mobiler Steinbeißer der Fa. Moll Rolliermaterial für den Bau der Zubringer zur Ostmarkstraße brach.
Im Steinbruch arbeitete die Fa. Kusser mit sinkender Beschäftigtenzahl bis etwa 1944. Nach dem Krieg lief der Bruch im Unterakkord an, nach kurzer Zeit bis etwa 1956 war er wieder betrieblich.
Ab dann übernahmen Fritz Höpfl aus Schröck, Anton Rosenberger aus Döbling und Josef Eder aus Döbling den Schreinerbruch im Unterakkord. Sie arbeiteten an der rechten Seite des Einschnitts. Da der Granit hier sehr hart war, waren die Mitarbeiter anfangs skeptisch. Es kam zu einem häufigen Wechsel der Mitarbeiter. Unter anderen waren in dieser Zeit beschäftigt: Ludwig Eder aus Ruhmannsdorf, Josef Urmann Schröck, Johann Stadler, Otto Krinninger (Stübl Otto), Josef Meisinger, Karl Wagner aus Hauzenberg, Fritz Klinger, Erich Reischl aus Danglmühle, Alois Stemplinger (Glaser Lois) aus Eben, Helmut Klinger, die Brüder Ernst und Fritz Machhörndl aus Mühlberg, Eduard Schramm aus Erlet. Den Abraum lagerten sie auf der linken Seite des Einschnitts.
Die Besonderheit des Schreinerbruchs war, dass in der Tiefe Sand zum Vorschein kam.
Etwa um 1960 wechselten Anton Rosenberger und Fritz Höpfl nach Döbling, Josef Maier aus Erlet (Hausteiner Sepp) und Otto Krinninger (Stübl Otto) aus Hauzenberg führten den Betrieb weiter. Etwa fünf Jahre später stand der Betrieb still. Zuletzt arbeitete nur noch Otto Krinninger mit seinen Söhnen.
Georg Kusser, ein Liebhaber von Pferden, baute im Schreinerbruch um 1967 die Reithalle mit Stallungen, nachdem eine "Feuerwand" weggesprengt, der Bruchkessel mit Abraum verfüllt und das Gelände eingeebnet war.

nach oben