M E I E R B R U C H oder B A U Z I N G II

Besitzer und Betreiber: Gebrüder Kerber, Bornhofen, Paul Merckenschlager um 1900 bis 1934
Fa. Kusser ab 1934 bis 1979 als Bruch
Betriebsleiter: Josef Meier aus Bauzing
Lage des Bruchs: Bauzing neben dem "Kusserbruch"

Flurnummer: 1195
Technische Ausstattung: Mit elektrischem Strom vom "Kusserbruch" versorgt
bis 1955/56 Gleisbetrieb, ab dann Umstellung auf Lader (Robuster)
ab 1979 nur noch Hüttenbetrieb mit Hammerwerk
Anzahl der Beschäftigten: etwa 50
Polier: Alois Kasberger aus Bauzing
Produktion von: Groß- und Kleinpflaster, Randstein
Beschaffenheit des Granits: hellblau, feinkörnig


Dieser alte, große Betrieb fand seinen Ursprung wie viele andere durch Findlingsarbeiten. Die Gebrüder Kerber begannen auch hier mit der industriellen Bearbeitung von Granit. Die Schwiegersöhne Bornhofen, und später Paul Merckenschlager übernahmen den Betrieb, Leiter war Josef Meier. Er holte samstags immer Geld zum Ausbezahlen der Arbeiter von Breitenfellner,  Als das Gelände in den Besitz der Fa. Kusser überging, wurde Josef Meier als Betriebsleiter übernommen. Die Familie Meier bewirtschaftete auch die Kantine in der sie auch wohnte. Dieses Holzhaus stand rechts vom Bruch an der Grenze zum Garhammerholz.
Michael Gsottberger, ein Steinhauer, der mit Georg Kusser nach Hauzenberg kam, erzählte anläßlich einer Befragung zum 50. Firmenjubiläum, dass die Fa. Kusser der Fa. Merckenschlager solange Pflastersteine vorstreckte, bis eine riesige Summe aufgelaufen war. Da dieses Geld nicht bezahlt werden konnte, verlangte Georg Kusser dafür die Überschreibung des Geländes. Michael Gsottberger schildert auch, dass ursprünglich der Kusserbruch über eine Brücke mit dem Meierbruch verbunden war, über die der Abtransport der Pflastersteine erfolgte. Paul Merckenschlager ließ die Brücke sprengen; Georg Kusser war gezwungen, eine eigene Zufahrt zu erstellen, sie besteht heute noch (rechts die gepflasterte Auffahrt zwischen Bauzing und Holzfreyung nach der Gaststätte Gastinger).
Es passierten auch Unfälle in diesem Bruch. Zwischen 1925/28 erdrückte herabfallendes Gestein Leopold (Schmalz). Der Taglöhner war gerade an der Sohle mit Abräumarbeiten beschäftigt. Der Kessel besaß damals bereits eine Höhe von etwa 40 Meter. Im November 1940 stürzte Alfred Schmid aus Bauzing auf seinem Heimweg nach Feierabend 15 Meter tief in den Einschnitt. Der Spalter benutzte den Steig, der am Bruch vorbeiführte und rutschte aus. Er konnte nur noch tot geborgen werden.
Heute dient dieser Bruch nur noch als Abraumlagerplatz für den Beringerbruch. Der Kusser- und der Meierbruch wuchsen im Laufe der Zeit zusammen.

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Wirtbruch um 1963