K I N A D E T E R - oder KÖ R B L E I N B R U C H in Bauzing

Besitzer: Alois Ritzer (Wastlbauer) aus Notau
Betreiber: Granitwerke Josef Kinadeter / Gustav Körblein vor dem ersten Weltkrieg
Granitwerke Kusser vor dem zweiten Weltkrieg bis 1955/56
Alois Degler im Unterakkord der Fa. Kusser bis 1962

Lage des Bruchs: rechts an der Staatsstraße von Bauzing nach Holzfreyung, zwischen "Blauem Fels" und Gaststätte Gastinger. Heute von Abraum des Kusserbruchs bedeckt

Flurnummer:
Technische Ausstattung: Gleisanlage verband Bruch mit Abraum- und Haubereich durch eine Unterführung quer zur Straße
Kran
Kompressorstation
elektrischer Strom aus dem öffentlichen Netz

Polier: Otto Gastinger sen. (Flori)
Produktion von: Leistenstein und Großpflaster
Beschaffenheit des Granits: hellgrau, feinkörnig


Um die Jahrhundertwende eröffnete rechts der Straße von Bauzing nach Holzfreyung, hinter den blauen Felsen, Johann Kinadeter einen Steinbruch. Unterhalb, nach Westen, entwickelte sich der Abraum, worauf Hauhütten und ein Lagerplatz errichtet wurden. Als die Straße gebaut wurde, führet ein Rollgleis aus dem Bruch unter einer Brücke durch zum Betriebsgelände. In der Zeit um 1939 /1941 errichtete hier die Firma Moll eine Teermischanlage. Steinbrecher bereiteten dafür Granitabfall zu Schotter auf, das damals noch in gröberer Form mit Bitumen vermischt als Belag für den einsetzenden Straßenbau im gesamten Bayrischen Wald, (der Ostmark) Verwendung fand. Bis zu 200 Mann, aus den verschiedensten Gegenden fanden hier Arbeit.
Ein tödlicher Unfall ereignete sich, als Josef Gottfried von Neidlingerberg 1943/44 mit einem Granitblock, der bereits gelöst war und den er gerade spaltete, von der Felswand in die Tiefe stürzte.
Er starb am selben Tag an den schweren Verletzungen, obwohl er sofort mit dem "Krupp"-LKW der Fa. Kusser vom Chauffeur Otto Maier nach Waldkirchen ins Krankenhaus gefahren wurde.
Die Fa. Kusser, die das Gelände vor dem II Weltkrieg erwarb, stellte 1955/56 die betriebliche Führung des Bruchs ein, bis 1962 arbeitete Alois Degler im Unterakkord weiter.
Von 1965 bis etwa 1970 mischte auf dem Betriebsgelände die Fa. Held & Franke Asphalt, das Schottermaterial musste vom Betrieb Kronreuth herangefahren werden.
Heute ist der Bruch mit Abraum der darüberliegenden Brüche überdeckt, eine Betonwand unter der Straße rechts der ehemaligen Schmiede und Kompressorstation erinnert an die Durchfahrt unter der Straße. Das Betriebsgelände wird heute als Holzlagerplatz verwendet.
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Wirtbruch um 1963