F I S C H - B I E N E C K - G O W A L B R U C H oder HINTERE WEIDE

Nr. 4 auf der Planskizze von Josef Öller
Name des Bruchs: Unterer Gowalbruch
Besitzer: Josef Fisch (Gowal Sepp)

Betreiber: Johann Steininger aus Wotzdorf ab 1910 bis 1914
Josef Höfler aus Wotzdorf ab 1924 bis 1927
Johann Öller aus Oberdiendorf ab 1910
Johann Öller aus Weiherreuth mit seinem Sohn Johann im Unterakkord der Fa. Kusser ab 1946 bis 1948
Die Gebrüder Hagenbuchner vereinigten den unteren mit dem oberen Bruch. (siehe unten)
Lage des Bruchs: zwischen Böhm- und Stemplingerbruch
Flurnummer:
Technische Ausstattung: Gleisanlage verband unter der Straße den Bruch mit dem Abraumplatz und den Hauhütten
Kran mit Handbetrieb
gemauerte Schmiede mit Blasebalg
Anzahl der Beschäftigten:
Polier: Johann Öller jun.
Produktion von: Kopfsteinpflaster
Kopfsteinpflaster
bedingt durch das Granitmaterial
Beschaffenheit des Granits: graublau, hart, schnittig


Nr. 5 auf der Planskizze von Josef Öller
Name des Bruchs: Oberer Gowal- oder Bieneckbruch
Besitzer: Josef Fisch (Gowal Sepp), Max List, Gerhard Bieneck, Xaver Stemplinger (Uawal) um 1970, Fa. Alois Bauer aus Nammering ab 1985

Betreiber: Ludwig Pauli aus Weiherreuth mit seinem Bruder Josef aus Steinberg ab 1920 bis 1939
Johann Öller jun im Unterakkord der Brüder Hagenbuchner aus Passau und München ab 1946 bis 1948
Martin Zankl ab 1948 bis 1950
Gerhard Bieneck ab 1951/53 bis 1970
Fa. Alois Bauer aus Nammering ab 1985

Lage des Bruchs: neben Stemplingerbruch

Flurnummer:
Technische Ausstattung: gemauerte Schmiede
Kran mit Handbetrieb
Gleisanlage
Schwarzpulver
Granitbearbeitung von Hand
ab 1946: elektrischer Strom für Sprenglochbohrer und Kranantrieb
Anzahl der Beschäftigten: 5 bis 6
Polier: Johann Öller
Max Kainz aus Fürsetzing vor 1956
Johann Eder von 1956 bis 1966
Max Gottinger aus Nottau ab 1967
Produktion von: Kopfsteinpflaster
Grabstein
Pflaster und Grabstein
Randstein und
Rohblöcke
Beschaffenheit des Granits: graublau, hart und schnittig, geeignet für Reinarbeit


Auf dem Grundstück von Josef Fisch entstand vor dem ersten Weltkrieg bereits ein Steinbruch. Nach dem Krieg entwickelte sich in unmittelbarer Nähe, ein etwas höher gelegener, eigenständiger zweiter Bruch. Zur näheren Bestimmung hieß daher der ursprüngliche "Unterer-" und der spätere "Oberer Gowalbruch". Erst 1946 fügten die Gebrüder Hagenbuchner, die das gesamte Gelände pachteten, beide zu einem Betrieb zusammen.

Die Entwicklung des Unteren Gowalbruchs
Josef Höfler und Johann Steininger eröffneten um 1906/07 diesen Steinbruch. Das Granitmaterial, auf das sie hier stießen, war eher für Kopfsteinpflaster geeignet. Nach zwei bis drei Jahren stiegen sie aus dem Unternehmen aus. Johann Öller, der zuvor im Moaxenbruch tätig war, wechselte 1910 hierher. Da er wegen seines Alters nicht eingezogen wurde, stellte er auch während des ersten Weltkrieges Pflastersteine her. Sein Sohn Johann, der Vater des Steinmetz Josef Öller, erlernte 1916 als dreizehnjähriger in den Werkshütten der Fa. Kerber am Bahnhof in Hauzenberg das Steinmetzhandwerk. Nach seiner Ausbildung arbeitete er in verschiedenen Betrieben, er kam, wie es damals üblich war eben dahin, wo gerade Material anstand. Ab 1926 wechselte er zu seinem Vater und ein Jahr später lief der Untere Gowalbruch im Unterakkord der Fa. Kusser. Ernst Bader hatte einen Pflastersteinlieferanten verloren. Wie üblich war der Grundbesitzer mit dem sog. Steingeld prozentual an der Ausbeute beteiligt. Um 1936 begann das Vorkommen schlechter und damit der Erlös geringer zu werden, deshalb wechselten Vater und Sohn als Pflasterer zur Fa. Stockbauer in den Zanklbruch bei Wotzdorf. Während des zweiten Weltkrieges ruhte der Bruch.

Die Entwicklung des Oberen Gowalbruchs
Ludwig Paul aus Weiherreuth begann um 1920 oberhalb des schon bestehenden Betriebs mit seinem Bruder Josef aus Steinberg ebenfalls Granit zu gewinnen. Bis etwa 1939 arbeiteten sie hier immer wieder mit Unterbrechungen. Der zweite Weltkrieg beendete auch hier den Betrieb.

Nach dem Weltkrieg
Um 1946 bis 1948 pachteten die Brüder Hagenbuchner das gesamte Gelände mit dem Abbaurecht. Karl führte ein Grabsteingeschäft in der Baldurstraße in München, Albert in der Angerstraße in Passau. Johann Öller, der mit seinem Vater diesen Teil des Bruch schon vorher betrieb, wurde Schussmeister und Polier. Nun wurde ausschließlich Reinarbeit für den Verkauf der Gebrüder Hagenbuchner gefertigt.
1948 erwarb Max List das Gelände, auf dem Martin Zankl, der Vater des Besitzers der Granitwerke Zankl, in eigener Regie weiterarbeitete. Rand- und Pflastersteine kaufte die Fa. Kusser auf, die Firmen Schuler und Hagenbuchner bezogen Grabsteine.
Um 1950 kaufte der Holzhändler Gerhard Bieneck aus Hauzenberg, der sich später in Passau ein Haus baute, das Gelände. Er stieg ins Granitgeschäft ein. Max Kainz aus Fürsetzing wurde Polier, gefolgt ab 1956 von Johann Eder, der 1966 bis zum Erreichen seines Rentenalters zur Fa. Zankl wechselte. Die letzten Jahre, bis 1970 war Max Gottinger aus Notau Polier.
Xaver Stemplinger kaufte Bieneck das Grundstück ab, kam aber selbst nicht dazu, Granit daraus zu gewinnen.
Der Betrieb stand bis 1985 still, bis die Fa. Bauer aus Nammering das Gelände zusammen mit dem Stemplingerbruch erwarb.

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